Muttermilch ist das Beste für ein Baby, darin sind sich Experten einig. Solche und ähnliche Sätze können die Stillzeit jedoch belasten, da sich frisch gebackene Mütter unter Druck gesetzt fühlen. Doch was, wenn das Stillen nicht so klappt wie erhofft? Wie können Sie Ihre Milchbildung anregen?
Was sind Gründe für zu wenig Muttermilch?
Die Gründe hierfür sind vielfältig. Fakt ist allerdings, dass nur etwa 5% der Frauen physiologisch nicht in der Lage sind, genügend Milch zu bilden. Dies ist etwa nach einer Brustoperation der Fall oder bei Verbleiben von Plazentaresten innerhalb der Gebärmutter. Ansonsten sind vor allem emotionale Gründe für eine zu geringe Milchbildung der Fall.
Die Mutter
- setzt sich selbst zu sehr unter Druck
- erfährt nicht genug Unterstützung von ihrem Umfeld
- wird von anderen psychischen Faktoren beeinträchtigt, beispielsweise durch die Erwartungshaltung, schnell wieder arbeiten zu müssen
- hat eine traumatische Geburt erlebt
- wurde falsch beraten
Letzteres ist leider noch immer oft ein Thema in der Stillberatung: Mutter und Kind werden von Fachpersonal mit veralteten Informationen versorgt.
In diesem Fall ist es wichtig, sich direkt an eine erfahrene Stillberaterin zu wenden, beispielsweise von der La Leche Liga, DAIS oder AFS. Leider ist nicht jede Hebamme eine Expertin auf dem Gebiet des Stillens.
Clusterfeeding: Das abendliche Dauerstillen
Etwas, das viele Mütter verunsichert, ist das sogenannte Clusterfeeding, das abendliche „Dauerstillen“. Die meisten Kinder erreichen irgendwann Phasen, in denen sie die Brust nicht mehr loszulassen scheinen. Dadurch regen sie die Milchbildung an und signalisieren: Ich wachse! Ich brauche mehr!
Dies bedeutet nicht, dass das Baby wirklich nicht mehr satt wird. Es ist essentiell, die stillende Mutter gerade in solchen Phasen empathisch zu begleiten, denn diese Momente sind oft von großer mütterlicher Unsicherheit geprägt. Lassen Sie sich jedoch nicht beirren – solange Ihr Kind 4-5 nasse Windeln in 24 Stunden hat, gut gedeiht und zunimmt und einen wachen Eindruck macht, produziert Ihre Brust ausreichend Milch.
Haben Sie eine Hebamme, die Sie im Wochenbett begleitet, bitten Sie diese, alle zwei Tage zum Wiegen vorbeizukommen. Zu sehen, dass Ihr Baby genug zunimmt, kann Ihnen die Unsicherheit nehmen.
Reicht die Milchmenge dennoch nicht ganz aus, gibt es viele Methoden, wie Sie die Milchbildung steigern können.
Wie kann ich meine Milchbildung anregen?
Wollen Sie die Milchbildung anregen, ist es das Wichtigste, das Baby nach Bedarf zu stillen. Die Produktion regelt sich nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Das bedeutet, dass Sie auch dann Ihr Kind wieder anlegen sollten, wenn es bereits eine halbe Stunde zuvor getrunken hat und eigentlich satt schien. Durch das Saugen des Kindes an der Brust wird diese optimal stimuliert.
Milchbildung anregen: Das hilft
- viel Körperkontakt: Tragen Sie Ihr Baby in einem Tragetuch oder einer Tragehilfe
- Pumpen Sie nach dem Stillen zusätzlich ab, denn auch das Abpumpen stimuliert die Brust
- Tees oder Mahlzeiten, die Zutaten wie Fenchel, Kümmel und Anis enthalten, wirken milchfördernd
- eine vollwertige, gesunde Ernährung
- die Brust vor dem Stillen anzuwärmen, erleichtert den Milchfluss
- Brustmassagen
- Brustkompression während des Stillens: Diese Technik lassen Sie sich am besten von einer erfahrenen Stillberaterin zeigen
- Wechselstillen: Jeweils jede Brust im Wechsel zwei bis fünf Minuten lang geben, dies mindestens drei bis vier Mal bei jedem Stillen
- schließlich das Wichtigste: Entspannung. Schaffen Sie sich ihr eigenes Refugium und gönnen Sie sich etwas, das Ihnen gut tut, beispielsweise leise Musik, einen heißen Kakao, einen Obstteller.
Zufüttern nur im Notfall:
Kommen Sie um das Zufüttern nicht herum, ist es ratsam, dies mit einem Brustnährungsset* zu tun. Hierbei hängt ein kleines Fläschchen, beispielsweise mit Pre-Nahrung, um den Hals der Mutter, aus dem zwei dünne Schläuche herausragen. Diese werden an den Brustwarzen der Mutter befestigt. So trinkt Ihr Baby sowohl aus dem Brusternährungsset, als auch aus der Brust. Es wird also satt und kann gleichzeitig die Milchbildung anregen.
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Mit der richtigen Anlegepostion die Milchbildung steigern
Möchten Sie Ihre Milchbildung anregen, sollten Sie auch auf die Stillposition achten. Eine vornübergebeugte Haltung lässt Ihr Baby leichter trinken. Legen Sie es in Wiegeposition vor sich und beugen Sie sich leicht darüber. Verkrampfen Sie sich dabei jedoch nicht. Denken Sie daran, dass das Wichtigste beim Stillen die Entspannung ist.
Wenden Sie auch einmal den Footballgriff an, bei dem der Körper des Babys neben Ihnen in Ihrer Armbeuge liegt. So werden auch die hinteren Milchdrüsen angeregt.
In welchen besonderen Situationen kommt es zu einer verminderten Milchbildung?
Vor allem in Stresssituationen kommt es dazu, dass das Baby nicht genug Nahrung erhält. Es ist aus diesem Grund wichtig, dass Sie entspannt an das Stillen herangehen und sich nicht unter Druck setzen.
Muttermilch ist zwar die wertvollste Nahrung für ein Baby, noch wichtiger ist allerdings eine unbelastete Mutter-Kind-Beziehung und eine entspannte Zeit zusammen.
Alkohol- und Tabakgenuß beeinträchtigen den Milchspendereflex
Hat eine Mutter Alkohol getrunken, ist es möglich, dass der Milchspendereflex beeinträchtigt wird und nicht genügend Nahrung fließt. Daher sollte Alkohol, zumindest in der Vollstillzeit, tabu sein.
Auch Rauchen kann den Milchspendereflex hemmen und auf Dauer zu einer ungenügenden Milchproduktion führen.
Grundsätzlich gilt, dass das Stillen ein Lernprozess ist, den Mutter und Kind zusammen meistern und der selten von Anfang an ohne Schwierigkeiten klappt. Es ist keine Schande, sich dabei Hilfe von Stillberaterinnen zu holen.
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