Sie schleichen sich mit Halsschmerzen, Husten, Schnupfen, Fieber und geröteten Augen (Bindehautentzündung) an, so dass Eltern eher an einen grippalen Infekt denken. Dabei sind Masern hochgradig ansteckend und birgt ein Potential an Komplikationen in sich.
In Mittel- und Westeuropa erkranken verhältnismäßig wenige Kinder an Masern; die flächendeckende Impfung über Jahrzehnte hat die Kinderkrankheit eingedämmt. Auch Masern werden mittels Tröpfcheninfektion, also nur von Mensch zu Mensch, übertragen. Gegen das Virus gibt es keine Medikamente; verschriebene Antibiotika erfüllen nur ihren Zweck, wenn eine zusätzliche bakterielle Infektion vorliegt.
Masern Symptome:
- zu Infektionsbeginn ist das Kind unausstehlich, weinerlich
- danach Erkältungsanzeichen für drei bis vier Tage
- das Fieber klingt nach dieser Zeit nicht ab, sondern Wiederanstieg auf über 40 Grad Celsius
- hinter den Ohren hellroter Ausschlag; binnen zweier Tage Ausbreiten auf Gliedmaßen, Brust und Rücken
- häufig klagt das Kind über „Augenschmerz“ bei Tageslicht sowie stark juckenden Hautausschlag
- nach vier bis fünf Tagen Rückgang des hohen Fiebers sowie Verblassen des Ausschlages (Exanthem)
- „Abklingen“ mit bräunlichen Hautfärbungen (Flecken), sind aber kein Grund zur Sorge
Masern Krankheitsverlauf:
Die Ansteckungszeit (Inkubationszeit) von Masern beträgt acht bis zwölf Tage. Übertragen wird das Virus ausschließlich beim Sprechen, Husten oder Niesen. Es gelangt so am leichtesten über die Schleimhäute der oberen Atemwege oder des Auges in die Blutbahn; daher also die anfängliche Hals-Nasen-Ohr-Symptomatik.
Gleich zu Beginn, noch bevor das Fieber seinen Höhepunkt erlangt, verändert sich die Wangenschleimhaut. Vor den Backenzähnen haften fest kleine weiße, kalkspritzerähnliche Pünktchen; sie heißen „Koplik-Flecken“.
Verlauf in zwei Phasen
Typisch für Masern ist der zweiphasige Verlauf. Das sogenannte Prodromalstadium oder Initialstadium gipfelt mit hohem Fieber, ehe charakteristische Zeichen (großflächiger Ausschlag) einsetzen.
Dann steht die Diagnose, die Infektion geht in die zweite Etappe und das Fieber steigt wieder an. Diese Stufe heißt Exanthemstadium; die Krankheitszeichen betreffen vorrangig die Haut und Körpertemperatur. Fällt das Fieber, verschwindet auch der Ausschlag und das Kind kann gesunden.
Maßnahmen:
Masern verlaufen unterschiedlich, aber nie so „nebenbei“. Das hohe Fieber zehrt an den kindlichen Reserven, der belastende Juckreiz tut sein übriges. Liebevolle Zuwendung, tröstende Worte und kühle Wickel sind die beste Medizin.
Die Lichtempfindlichkeit lässt sich besser im abgedunkelten Zimmer oder mit einer Sonnenbrille ertragen. Fiebersenkende Arzneien (Zäpfchen oder Saft) sollten erst bei Temperaturen über 39,5 Grad Celsius zum Einsatz kommen; vorher wird das Immunsystem mit dem Masernvirus allein fertig. Gesellt sich zu der Virusinfektion noch ein bakterieller Keim dazu, wie z.B. Mittelohr- oder Lungenentzündung sind Antibiotika angezeigt. Die homöopathische Hausapotheke hält entsprechende Mittel bereit.
- Pulsatilla bei einem anhänglichen, empfindsamen Kind; ausgeprägt durstlos
- Aconitum: rasch ansteigendes Fieber; Kind ruhelos und ängstlich
- Euphrasia: Bindehautentzündung der Augen; Augen tränen und das Kind muss ständig reiben; extrem lichtempfindlich
Komplikationen:
Während der Masern verrichten die Abwehrzellen Schwerstarbeit. Zusätzliche bakterielle Erreger verursachen dann meist Mittelohr– und Lungenentzündungen, die behandelbar und nicht so gefürchtet wie die Masernenzephalitis (Gehirnentzündung) sind. Diese ernsthafte Komplikation wurde bei einem von 1000 Patienten beobachtet. Sicheren Schutz vor Ansteckung bieten das zweimalige Impfen und Quarantäne von gesunden, nicht immunisierten Personen.
Foto © S.Kobold Adobe Stock
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