Allgemein ist es so, dass man sein Baby immer dann stillen sollte, wenn es danach verlangt, wobei gilt, dass hier acht bis 12 Mal Stillen innerhalb von 24 Stunden bei einem Neugeborenen normal ist.
Vor allem am Anfang muss man relativ oft stillen, während der ersten drei Monate kann sich der Abstand zwischen den einzelnen Mahlzeiten dann auf bis zu drei Stunden ausdehnen. Wichtig ist allerdings, dass man Bescheid weiß, dass es etwa zwei Stunden dauert, bis die Milchmahlzeit verdaut ist und die Brust ebenso viel Zeit braucht, um sich wieder zu füllen.
Der Körper produziert immer nur die Menge an Milch, die vom Baby getrunken wurde, deshalb sollte man darauf achten, dass das Baby die Brust auch „leer“ trinkt, damit genügend Muttermilch produziert wird – ein zu häufiges Anlegen wirkt sich hier negativ aus. Dennoch ist es in der Regel so, dass sich Angebot und Nachfrage mit der Zeit einpendeln und es von selbst zu einem geregelten Kreislauf kommt, ohne dass man sich an feste Stillzeiten halten muss.
Oft ist es so, dass es im Laufe der Monate zu einer Veränderung des Stillrhythmus kommt, das hängt vom Tagesablauf und dem Wachstum des Kindes ab, daher ist von fixen Stillzeiten im Allgemeinen eher abzuraten.
Was man als Mutter auch wissen sollte, ist, dass die Muttermilch zu Beginn des Stillens eine eher dünner Konsistenz aufweist und in erster Linie dazu dient, den Durst des Babys zu löschen, dann kommt die dickere den Hunger stillende Milch. Deshalb sollte man immer eine Brust vom Baby leer trinken lassen, bevor man zur anderen Seite wechselt. Somit verhindert man, dass das Kind nur gegen den Durst trinkt, der Hunger aber nicht gestillt wird. Zudem kommt es zu einer zusätzlichen Anregung der Milchproduktion, wenn beide Brüste „leer getrunken“ sind.
Mit der Zeit stellt sich dann ein Stillrhythmus ein, der für Mutter und Kind ideal ist und dazu beiträgt, die Beziehung zwischen den beiden zu stärken.
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Tini
“ein zu häufiges Anlegen wirkt sich negaiv aus” das ist doch leider total falsch. Ebenso wie, dass Muttermilch 2h brauche um verdaut zu werden. Leider sehr veraltete Informationen die unbedingt angepasst werden sollten! Das verunsichert frische Mamis und kann sogar dazu führen, dass die Stillzeit unnötig frühzeitig beendet wird! Das Füllen der Brust braucht auch nicht zwingend 2h.
Alleine das sogenannte “Clusterfeeding” widerspricht der hier aufgezeigten Aussage. Dabei stillen die Babys in kurzen Abständen, durchaus auch nur kurz. Mamas sind dann am verzweifeln denken sie hätten nicht mehr genügend Milch. Oft fällt die Aussage das Kind sei am Dauerstillen. Hierbei wird aber nur die Milchproduktion angeregt. Das passiert nicht nur einmal, sondern immer wieder, wenn der Bedarf des wachsenden Säuglings steigt.
Man sollte sich definitiv nicht an einer Uhr orientieren sondern ganz allein an den Zeichen des Babys (und Schreien ist wohlgemerkt das letzte Zeichen). Ausnahmen sind hier nur Babys im unteren Bereich, welche aus welchen Gründen auch immer zu wenig Gewicht zulegen, hier sollte man ja aber schauen, dass die Babys häufiger animiert werden zu trinken.
Verdaut wird Muttermilch in 60 bis 90 Minuten, dies erklärt warum manche (einige) Säuglinge in diesen kurzen und häufigen Abständen aufwachen und stillen wollen. Sich brauchen schnell verfügbare Energie für das enorme Hirnwachstum.
Wie schnell die Brust wieder “voll” ist individuell und von der Stillsituation ebenso dem Alter des gestillten Kindes abhängig. Interessant zu wissen ist hierbei, dass die Brust im komplett geleerten Zustand (es verbleibt immer ein kleiner Restanteil. sie ist nie zu 100% leer zu bekommen) am schnellsten Milch produziert. Daher, wenn das Kind die Milch immer nur halb entleert, dann wird nur langsam nachprodiziert, dadurch passt sich dann im Verlauf die Milchmenge ja auch wieder an.