Was ist eigentlich eine Einnistungsblutung?
Eine Einnistungsblutung wird in der Medizin auch als Nidationsblutung bzw. Implantationsblutung bezeichnet.
Nach der Befruchtung beginnt die Eizelle, die in diesem Stadium Blastozyste genannt wird, ihren Weg durch den Eileiter in die Gebärmutter. Dort nistet sich die Blastozyste in der Schleimhaut der Gebärmutterwand ein, vergleichbar mit einem Ei in einem Vogelnest. Das bringt auch die Namensbezeichnung deutlich zum Ausdruck: Der Begriff „nidus“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt „Nest“. Mediziner bezeichnen das Einnisten der befruchteten Eizelle als Nidation.
Im Rahmen dieser Einnistung (Nidation) kann es manchmal dazu kommen, dass feine Blutgefäße der Gebärmutter verletzt werden, was eine leichte Schmierblutung zur Folge haben kann. Das ist jedoch völlig harmlos und normal und stellt absolut kein Risiko für den weiteren Schwangerschaftsverlauf dar. Einige Frauen sind dennoch besorgt, wenn sie in dieser Zeit der Frühschwangerschaft einen leichten Schmerz oder gar Blutungen bemerken. Wenn solche Zweifel oder Unsicherheiten auftreten, ist es immer ratsam die behandelnde Gynäkologin bzw. den Gynäkologen zu kontaktieren.
Wann kommt es zur Einnistungsblutung?
Die Einnistung, also das erste Anheften der Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut beginnt zwischen dem fünften und dem sechsten Tag nach der Befruchtung. Ungefähr am zwölften Tag ist die Implantation abgeschlossen. Gegen Ende der Einnistung – das ist ungefähr zwischen dem siebten sowie dem zwölften Tag nach der Eizellbefruchtung, kann die Einnistungsblutung auftreten.
Wie lange die Wanderung der Blastozyste aus dem Eileiter in die Gebärmutter dauert, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab und ist von einer Frau zur nächsten variabel.
Sobald sich die befruchtete Eizelle jedoch erfolgreich in der Gebärmutterschleimhaut eingenistet hat, kann sie vom Organ versorgt werden: Sie kann sich weiter teilen und wachsen.
Was geschieht im Körper während der Einnistung?
Wenn eine Eizelle erfolgreich befruchtet werden konnte, beginnt sie ihre Wanderung zur Gebärmutter. In der Gebärmutter wurde wie jeden Monat sozusagen vorgesorgt und eine gut durchblutete Gebärmutterschleimhaut für einen potenziellen Gast aufgebaut. Die befruchtete Eizelle, die in diesem Stadium als Blastozyste bezeichnet wird, heftet sich an die Gebärmutterwand. Sie gräbt sich sozusagen eine Mulde und dringt dort tief ein, bis sie komplett eingebettet und von der Gebärmutterschleimhaut bedeckt ist. Ärztinnen und Ärzte sprechen hier von einer Implantation. Dazu kommt es ungefähr in der Mitte der Gelbkörperphase, ungefähr sieben bis zehn Tage nach dem Eisprung.
Nun ist die winzige Blastozyste mit dem Körper der Mutter und vor allem mit ihrem Blutkreislauf verbunden. Mütterliches und kindliches Gewebe wachsen bei der Einnistung also zusammen und dabei kann es dazu kommen, dass Blutgefäße der Gebärmutterschleimhaut beschädigt werden. Die Folge sind leichte Blutungen.
Die Zellen der äußeren Eizellschicht bilden sich nun zur Plazenta aus, die das ungeborene Baby für die Dauer der Schwangerschaft mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgen wird. Die Einnistung ist nun abgeschlossen und der Körper beginnt entsprechende Signalstoffe, insbesondere das Schwangerschaftshormon hCG sowie Progesteron zu produzieren. Diese Hormone melden dem mütterlichen Organismus, dass ab diesem Zeitpunkt keine Regelblutung mehr stattfinden soll, damit die aufgebaute Gebärmutterschleimhaut mit dem eingenisteten Keimling erhalten bleibt!
Durch welche typischen Symptome äußert sich eine Einnistungsblutung?
Es gibt ein paar Anzeichen, die bei einer Einnistungsblutung auftreten können, so beispielsweise:
- schwache Blutung bzw. Schmierblutung.
- kurzanhaltende Blutung (bis zu zwei Tage)
- bräunliche oder hellrote Blutung
- Die Blutung tritt nach der Befruchtung auf, in der Regel zwischen dem fünften und dem zwölften Tag.
Falls Du keine Einnistungsblutung oder sonstigen körperlichen Anzeichen feststellen kannst, ist das in jedem Fall kein Anlass zur Besorgnis. Jede Schwangerschaft ist einzigartig und dementsprechend spürt auch nicht jede werdende Mama die Einnistung.
Einnistungsblutung oder Periode? Wie lassen sich diese Blutungen voneinander unterscheiden?
Es kommt durchaus nicht selten vor, dass eine Einnistungsblutung mit der Periode verwechselt wird. Sowohl die Blutungsintensität wie auch die Farbe ähnelt einer milden Regelblutung. Dennoch gibt es einige klare Unterschiede zwischen einer Menstruationsblutung und einer Einnistungsblutung. Diese basieren auf den folgenden drei Kriterien:
- Blutungsintensität: Eine Nidationsblutung ist von der Blutungsstärke eher mild ausgeprägt und vergleichbar mit einer leichten Schmierblutung. Solltest Du eine stärkere Menstruation gewöhnt sein, so wird Dir die Differenzierung nicht allzu schwerfallen.
- Farbe: Menstruationsblut ist tiefrot. Im Vergleich hierzu hat eine Einnistungsblutung eher eine hellrötliche oder bräunliche Farbe.
- Beschaffenheit: Menstruelles Blut weist typischerweise Blutkoagel auf: Das sind natürliche Gebärmutterschleimhaut Rest in Form von geleeartigen Blutgerinnseln. Bei einer Einnistungsblutung treten diese Koagel nicht auf. Hier kommt es zu einer leichten, flüssigen Blutung.
Darüber hinaus gibt es frühzeitige Schwangerschaftsanzeichen wie zum Beispiel morgendliche Übelkeit, Erbrechen oder Spannungsgefühle in den Brüsten, die ein Hinweis auf eine Einnistungsblutung sein könnten.
Solltest Du Dir unsicher sein, kannst Du einen Schwangerschaftstest durchführen. Der Test ermittelt zuverlässig den Wert des hCG-Hormons in Deinem Körper, der ein sicherer Hinweis für eine Schwangerschaft ist.
Selbstverständlich kannst Du auch einen Termin bei Deiner Gynäkologin oder Deinem Gynäkologen vereinbaren, um die Schwangerschaft offiziell bestätigen zu lassen.
Weiterführender Lesetipps:
Ist die Einnistungsblutung ein gutes oder ein schlechtes Zeichen für eine Schwangerschaft?
Eine Einnistungsblutung kann weder als gut noch als schlecht bewertet werden. Sie zeigt den Beginn einer Schwangerschaft an, sagt jedoch absolut nichts über den weiteren Verlauf der Schwangerschaft aus. Es ist kein schlechtes Zeichen, wenn eine Einnistungsblutung auftritt, aber ebenso nicht, wenn schwangere Frauen nichts davon bemerken.
Wann ist der beste Zeitpunkt für einen Schwangerschaftstest?
Viele Frauen wünschen sich so sehr, Mama zu werden. Sie haben ihren Eisprungkalender genauestens im Blick, machen Ovulationstests und warten voller Spannung auf die ersten Vorboten einer Schwangerschaft.
Geht es Dir vielleicht ähnlich und hast auch Du bereits alles probiert, um Deinen Kinderwunsch wahrwerden zu lassen? Dann kannst Du auf zweierlei Weise ermitteln, ob es mit dem Babyglück nun geklappt hat:
- Du kannst zum einen einfach abwarten, ob Deine monatliche Regelblutung ausbleibt. Kommt es dazu, dann kannst Du frühestens zwei Tage später einen Schwangerschaftstest machen. Dieser verrät Dir mit einer hohen Zuverlässigkeit, ob es mit dem Kinderwunsch geklappt hat.
- Alternativ kannst Du versuchen, den Zeitpunkt der Einnistung bzw. der Einnistungsblutung zu berechnen. Auf diese Weise kannst Du konkret bestimmen, wann der beste Zeitpunkt für einen Schwangerschaftsfrühtest wäre. Ein solcher Früh-Test ist wesentlich sensibler und kann Dir bereits zu einem früheren Zeitpunkt anzeigen, ob Du schwanger bist.
Können auch andere Ursachen zu Blutungen führen?
Kleinere Schmier- oder Zwischenblutungen außerhalb der monatlichen Regelblutung werden als “Spotting” bezeichnet. Dazu kann es nicht nur im Rahmen einer Eizell-Einnistung kommen, sondern auch kurz nach dem Geschlechtsverkehr: In einem solchen Fall ist von einer Kontaktblutung die Rede. Diese hat nichts mit einer beginnenden Schwangerschaft zu tun.
Auch Schwankungen im hormonellen Haushalt können Schmierblutungen hervorrufen. Darüber hinaus kann eine Blutung außerhalb der Menstruation auch auf eine Infektion oder eine Eileiterschwangerschaft hinweisen.
Solltest Du unter Zwischenblutungen leiden und aus diesem Grund besorgt sein, ist es ratsam, einen Untersuchungstermin bei der Gynäkologin oder dem Gynäkologen zu vereinbaren. Die Ärztin/der Arzt kann den konkreten Ursachen genau auf den Grund gehen.
Fazit – alle wichtigen Fakten zur Einnistungsblutung im Überblick
- Im Fall einer erfolgreichen Befruchtung, ist das männliche Spermium mit der Eizelle zu einem Zellbau verschmolzen. Diese sogenannte Blastozyste nistet sich in die Gebärmutterwand ein und mit diesem Augenblick beginnt die Schwangerschaft.
- Bei der Einnistung findet immer eine Blutung statt, die von außen jedoch nur selten wahrnehmbar ist. Wird die Nidationsblutung bemerkt, so ist sie nur von kurzer Dauer und besteht lediglich aus feinen Bluttropfen oder leichten Schlieren. Sie hat zudem eine hellrote oder bräunliche Farbe.
- Die Nidationsblutung kann zwischen dem fünften und dem zwölften Tag nach dem Eisprung stattfinden. Spätestens 12 Tage nach dem Eisprung ist die Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut beendet.
- Ab diesem Zeitpunkt kannst Du einen Schwangerschaftsfrühtest machen. Du kannst auch noch ein paar Tage abwarten und einen normalen Schwangerschaftstest durchführen.
Häufige Fragen zum Thema “Einnistungsblutung”
Nein, eine Einnistungsblutung ist noch kein sicheres Anzeichen für eine Schwangerschaft. Die Blutung kann auch andere Gründe haben.
Eine Einnistungsblutung ist im Vergleich zu einer Regelblutung wesentlich kürzer. Während eine reguläre Menstruation bei den meisten Frauen zwischen drei und maximal sieben Tagen andauert, hält die Einnistungsblutung lediglich einige Stunden oder maximal bis zu zwei Tage an.
Die Einnistungsblutung typischerweise hellrot oder bräunlich. Im Vergleich hat das Menstruationsblut hat eine tiefrote Farbe.
Ja, in vereinzelten Fällen kann ein leicht ziehender Schmerz im Unterleib auftreten. In diesem Zusammenhang ist vom Einnistungsschmerz die Rede. Er entsteht, wenn sich die Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut einbettet, doch nicht alle Frauen nehmen den Einnistungsschmerz bewusst wahr. Viele von ihnen verspüren keinerlei Beschwerden und merken somit auch nichts von der Einnistung.
Ungefähr zwei Drittel aller schwangeren Frauen bemerken die Einnistungsblutung überhaupt nicht bzw. die Einnistungsblutung bleibt aus. Das Ausbleiben der Nidationsblutung hat also keinerlei Aussagewerte darüber, ob Du schwanger bist oder nicht.
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