Jede Schwangere ist beunruhigt, wenn etwa ab Mitte der Schwangerschaft plötzlich Schmerzen im Unterleib auftreten. In den meisten Fällen sind diese Schmerzen nicht muttermundswirksam – es handelt sich dabei um Senkwehen. Wie Du den Unterschied zwischen “echten” Wehen und Senkwehen erkennen, erfährst Du in unserem Ratgeber.
Was sind Senkwehen?
Nicht nur Eltern bereiten sich voller Vorfreude auf die Geburt vor. Auch das Kind trifft Vorbereitungen. Dazu gehört, dass es sich etwa einen Monat vor der Geburt in die „Startposition“ begibt. Das heißt, dass es tiefer in das Becken rutscht und die beste Position für die Geburt einnimmt. Die Senkwehen dienen dabei als Unterstützung für das Kind.
Senkwehen erkennen und von Wehen unterscheiden
20/21. SSW: Alvarez-Wehen
In der 20. oder 21. Schwangerschaftswoche bemerken die meisten Schwangeren zum ersten Mal ein, oft schmerzhaftes, Ziehen. Dabei handelt es sich um die sogenannten Alvarez-Wehen. Viele fühlen sich durch diese Wehen beunruhigt und konsultieren ihren Frauenarzt. Allerdings musst Du in der Regel nicht besorgt sein, denn Ihre Gebärmutter tut genau das, was Mutter Natur vorgesehen hat: Sie übt für die in wenigen Wochen anstehende Entbindung.
Übungswehen (Braxton-Hicks-Kontraktionen)
Außer den oben genannten Wehen gibt es noch die Übungswehen, die Braxton-Hicks-Kontraktionen genannt werden. Dabei werden die glatten Uterusmuskeln kurzzeitig zusammengezogen. Sie werden kräftiger, um die baldige Geburt besser meistern zu können, und sorgen zugleich für eine optimale Durchblutung der Plazenta. Braxton-Hicks-Kontraktionen setzen im zweiten Schwangerschaftsdrittel ungefähr ab der 20. SSW ein und sind kein Anlass zur Besorgnis. Die Muskulatur der Gebärmutter „trainiert“ sozusagen schon mal für die Geburt. Übungswehen zeigen sich in unregelmäßigen Intervallen und treten im Allgemeinen nicht häufiger als drei Mal pro Stunde auf. Sie dauern zwischen wenigen Sekunden und höchstens einer Minute lang an. Übungswehen rufen keinen Schmerz hervor, viele werdende Mütter nehmen diese Wehen sogar überhaupt nicht bewusst wahr.
Tipp: Durch ein warmes Bad lassen sich Geburtswehen von Übungswehen besser unterscheiden. Übungswehen werden durch das warme Wasser des Entspannungsbads abgeschwächt, während Geburtswehen unaufhaltsam immer intensiver werden. Das warme Wasser wird von sehr vielen schwangeren Frauen aber als sehr angenehm und schmerzlindernd empfunden.
36. SSW: Nicht mundermundwirksame Senkwehen
Ab der 36. Schwangerschaftswoche sorgen diese nicht muttermundswirksamen Wehen außerdem dafür, dass der Kopf des Ungeborenen tief ins Becken rutscht – dies bezeichnet man als Senkwehen. Mit ihrer Hilfe nimmt Ihr Kind langsam seine natürliche Geburtsposition ein. So machen sich Uterus und Kind gemeinsam für die Geburt bereit – ein optimales Team!
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Was genau geschieht bei den Senkwehen?
Senkwehen sorgen nicht nur für eine bessere Durchblutung der Plazenta, sondern auch dafür, dass das Köpfchen Deines Kindes nach unten rutscht. Dadurch übt es Druck auf den Muttermund aus, wodurch dieser weicher wird, ein wichtiger Vorgang, der dafür sorgt, dass sich der Muttermund während der Geburt langsam öffnet.
Gleichzeitig werden sämtliche Muskelgruppen Ihres Unterleibs gestärkt. Auf diese Weise wird dir und deinem Baby die Geburt erleichtert. Die Gebärmutter schafft es, das Ungeborene quasi nach unten zu massieren. Man könnte auch sagen: Alles, was Du bereits während des letzten Schwangerschaftsdrittels geschafft hast, brauchst du nicht mehr unter der Geburt zu meistern. So hilft dir die Natur!
Sind Senkwehen besorgniserregend?
Doch keine Panik! Diese Wehen sind weniger stark als die späteren Geburtswehen. Sie sind sozusagen die Generalprobe vor der Geburt. Für die werdende Mutter sind die Senkwehen daher eine gute Möglichkeit erlernte Atemtechniken auszutesten und zu trainieren und sich langsam auf die Geburt einzustellen.
Du musst Dir bei Senkwehen keine Sorgen machen! Wichtig ist, dass alle zuvor genannten Wehenarten keine Auswirkungen auf den Muttermund oder den Gebärmutterhals haben. Das bedeutet: Auch wenn sich die Muskulatur Ihres Uterus regelmäßig zusammenzieht, deinem Kleinen geht es gut!
Du kannst die verschiedenen Wehenarten im Prinzip schlecht voneinander unterscheiden. Lediglich der Zeitpunkt, zu dem sie auftreten, ist verschieden. Während Übungswehen etwa ab der 20. Schwangerschaftswoche einsetzen, treten Senkwehen erst im dritten Trimester und somit letzten auf.
Meist fühlen sich diese Arten vorzeitiger Kontraktionen wie ein Ziehen im Unterleib an. Dieses kann mal mehr, mal weniger deutlich zu spüren sein und Menstruationsschmerzen ähneln. Es gibt allerdings auch Frauen, die überhaupt kein Ziehen wahrnehmen. Sie stellen nur irgendwann überrascht fest, dass sich ihr Bauch abgesenkt hat.
Wann setzen die Geburtswehen ein?
Senkwehen sind im Allgemeinen keine Anzeichen, wann dein Baby zur Welt kommt. Befindest du dich in einer späten Schwangerschaftswoche, kann es sich in wenigen Tagen auf den Weg machen oder erst in vier Wochen. Wichtig sind ausschließlich Faktoren wie die Verkürzung des Gebärmutterhalses und die langsame Öffnung des Muttermundes.
Bist Du unsicher, sprich bitte immer mit deinem Frauenarzt. Ärzte und Ärztinnen sind nicht nur zur Untersuchung deines Unterleibs da, sondern auch, um dir eventuelle Unsicherheiten zu nehmen. Gerade wenn du die erste Schwangerschaft erlebst, zögere nicht, Fragen zu stellen. Sicherlich wirst du auf Verständnis stoßen.
Senkwehen: Was hilft gegen die Schmerzen?
Senkwehen und Vorwehen ziehen im Unterleib und können auch richtig schmerzhaft werden. Ob das bei dir der Fall sein wird, kann nicht vorhergesagt werden; es ist von Frau zu Frau und sogar von Schwangerschaft zu Schwangerschaft unterschiedlich.
Im Allgemeinen entsteht ein mildes oder auch heftiges Ziehen im Unterleib, das allerdings auch in die Oberschenkel ausstrahlen kann. Der untere Rücken kann ebenfalls betroffen sein. Dort hilft oft eine sanfte Massage durch den Partner oder Wärme.
Werden die Schmerzen einmal zu heftig, zögere nicht, sie zu lindern. Dies geht ganz natürlich mit Hilfe von Homöopathie oder Hausmitteln wie einem warmen Bad oder einer Wärmflasche. Achte bitte darauf, das Wasser – sowohl in der Badewanne als auch in der Wärmflasche – nicht zu heiß werden zu lassen.
Senkwehen: Die Auswirkungen
Hat sich dein Bauch erst einmal gesenkt, ist es möglich, dass du öfter die Toilette aufsuchen musst. Denn der Druck, den das Baby nach unten ausübt, kann sich auch auf deine Blase auswirken. Wird der Druck zu unangenehm, kannst du einen speziellen Bauchgurt verwenden, um den Bauch zu stützen. Dies verringert auch das Druckgefühl.
Doch bei allen negativen Nachrichten – es gibt auch eine positive!
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Sodbrennen lässt nach – Durchatmen fällt wieder leichter
Die meisten Schwangeren leiden in der schönsten Zeit ihres Lebens unter enormem Sodbrennen. Dieses ist zum Teil so heftig, dass sie aufrecht sitzend schlafen müssen und kaum noch wissen, wie sie dieses sehr unangenehme Gefühl lindern sollen.
Nun hat sich der Bauch gesenkt und das Gewicht, das Ihren Magen zusammengedrückt hat, lässt nach. Und mit ihm auch das Sodbrennen und der Druck auf deine Lunge. Du kannst nun durchatmen und dir endlich wieder eine größere Portion schmecken lassen!
Wann sollte ich zum Arzt?
Solltest du über den ganzen Tag verteilt menstruationsähnliche Schmerzen haben, die regelmäßigen Abständen alle paar Minuten kommen, zögere nicht, einen Arzt aufzusuchen. In aller Regel wird alles mit deinem Baby in Ordnung sein, aber lieber einmal zu viel hingeschaut als einmal zu wenig. Auch dein Arzt wird das verstehen.
Der Gynäkologe wird einen Ultraschall durchführen und den Muttermund abtasten. Außerdem wird höchstwahrscheinlich die Länge des Gebärmutterhalses überprüft. Auch ein CTG ist angeraten. Dadurch kann überprüft werden, ob die Kontraktionen sich auf den Muttermund auswirken.
Ebenso solltest du einen Arzt konsultieren, wenn das Ziehen allzu schmerzhaft wird und du oft das Gefühl hast, du kannst es nicht mehr aushalten. Hierzu kannst du auch gern deine Hebamme befragen, denn auch sie ist natürlich eine Expertin auf diesem Gebiet. Frage auch nach den Möglichkeiten der natürlichen Schmerzlinderung, beispielsweise durch Akupunktur.
Fazit
Kontraktionen, die den Bauch absenken (Senkwehen), sind also noch keine Geburtswehen und daher kein Grund zur Besorgnis. Sollten die Schmerzen allerdings zu stark werden und dich beeinträchtigen, spreche mit deinem Arzt. Sicher findet ihr gemeinsam eine Lösung. Schließlich soll die Schwangerschaft zu einer schönen Zeit werden und du solltest die Vorfreude auf dein Baby voll und ganz genießen dürfen.
Foto © Syda Productions Adobe Stock
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